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Erste Hälfte verpennt, Pleite in Braunschweig, drei Verletzte

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Schalke: Erste Hälfte verpennt, Pleite in Braunschweig, drei Verletzte
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Schalke 04 hat in der 2. Fußball-Bundesliga einen erneuten Dämpfer hinnehmen müssen. Nach dem 0:1 bei Eintracht Braunschweig liegt man in der unteren Tabellenhälfte.

Der Fehlstart ist perfekt: Am dritten Spieltag der 2. Bundesliga kassierte der selbsternannte Aufstiegsfavorit FC Schalke 04 die zweite Niederlage. Beim Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig unterlagen die Königsblauen mit 0:1 (0:1), weil vieles schiefging: Schalke verschlief die erste Hälfte, ein Tor wurde vom Video-Assistenten aberkannt, ein Schuss landete an der Latte – und drei Schalker verletzten sich.

Kritik an der Spielweise hatte Schalkes Trainer Thomas Reis während der Woche noch vehement zurückgewiesen. In der Anfangsphase der Saison würde es erst einmal nur um Erfolg gehen. Doch das, was die Königsblauen in der ersten Hälfte fabrizierten, war nicht nur von Schönheit und Spektakel weit entfernt. Es war auch weit davon entfernt, konkurrenzfähig gegen kampfstarke Gegner zu sein.

Reis hatte seine Elf auf drei Positionen geändert: Niklas Tauer, Thomas Ouwejan und Bryan Lasme ersetzten Cedric Brunner (verletzt), Henning Matriciani und Dominick Drexler (beide Bank). Tauer, seit Januar dabei, hatte noch keine Sekunde gespielt und verteidigte nun rechts. In den ersten 21 Minuten stand der 22 Jahre alte Tauer im Mittelpunkt.

In den ersten fünf Minuten wurde er zweimal lange behandelt, danach war er bei vielen Angriffen gefordert, da Braunschweig über seine Seite angriff. Das machte Tauer noch gut – in der 21. Minute aber sah er ganz schlecht aus. Unbedrängt spielte er einen vermeidbaren Fehlpass. Die Braunschweiger schalteten schnell um, Anthony Ujah spielte Fabio Kaufmann frei und der überwand S04-Torwart Marius Müller – 1:0 für die Eintracht.

Diese Führung war schon zu diesem Zeitpunkt verdient. Während den Schalkern der Zugriff aufs Spiel fehlte und die Braunschweiger in den meisten Fällen den Ball ruhig annehmen und weiterspielen konnten, nutzten diese den Raum ein ums andere Mal.


Bei zwei Schüssen des agilen und robusten Ujah musste S04-Torwart Müller sein ganzes Können zeigen (9./37.). Auch bei drei auf den ersten Pfosten geschlagenen Eintracht-Ecken wurde es gefährlich. Kurz vor der Pause schoss Anton Donkor knapp vorbei (45.). Die Eintracht-Fans unter den 21.800 Zuschauern tobten, applaudierten – so hatten sie ihr Team in dieser Saison noch nicht gesehen.

Und die Schalker? Nicht nur die Defensive sah schlecht aus. In der Offensive wirkten sie behäbig, wenig kreativ, verloren den Ball schnell. Nur 42 Prozent der Kopfballduelle entschieden die Schalker für sich. Nur drei Torschüsse brachten die Schalker vor der Pause zustande.

Braunschweig: Hoffmann - Behrendt, Ivanov, Kurucay - Marx (63. Rittmüller), Krauße, Nikolaou (63. Wiebe), Donkor - Gomez (73. Caliskaner) - Kaufmann (63. Philippe), Ujah (90. Decarli). - Trainer: Härtel

Schalke: Müller - Tauer (46. Matriciani), Baumgartl, Kamiński, Ouwejan - Schallenberg, Seguin (46. Drexler), Tempelmann (46. Ouedraogo) - Lasme (64. Kabadayi), Terodde, Karaman (39. Kozuki). - Trainer: Reis

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Tor: 1:0 Kaufmann (21.)

Zuschauer: 21.800 (Eintracht-Stadion/Braunschweig)

Gelbe Karten: Ivanov

Gelbrote Karten: Behrendt

Die beiden gefährlichsten: Bryan Lasme schoss ans Außennetz (20.), Kenan Karaman nach Doppelpass mit Simon Terodde knapp vorbei (32.). Für Karaman war das Spiel sieben Minuten später wegen einer Verletzung beendet – das passte zu dieser miserablen Halbzeit aus Schalker Sicht.

Reis hatte die Leistung seiner Mannschaft offenbar ähnlich gesehen und wechselte zur Pause dreimal aus: Henning Matriciani, Dominick Drexler und Assan Ouedraogo kamen. Und schon nach wenigen Sekunden zeigte sich, dass die Schalker nun zielstrebiger spielen wollten. Bryan Lasme setzte sich auf der rechten Seite durch, seinen Querpass erwischte der freistehende Kozuki nicht richtig – vorbei. In der 55. Minute jubelten die Schalker sogar. Nach einer Vorlage von Henning Matriciani hatte Simon Terodde aus der Drehung getroffen. Nach Video-Check entschied Schiedsrichter Bastian Dankert auf Abseits.

Von Minute zu Minute entblößten die Schalker mehr die Abwehr – und sie blieben gefährlicher. Soichiro Kozuki (57.) schoss knapp vorbei, die beste Chance bot sich Thomas Ouwejan in der 68. Minute. Nach einem starken Dribbling war Ouedraogo unmittelbar an der Strafraumgrenze gefoult werden – Ouwejan schlenzte den Ball an die Latte. Nach Video- hatten die Schalker nun auch Aluminium-Pech. Und sie mussten einen zweiten Verletzten beklagen: Bryan Laske klagte ebenfalls über Schmerzen, Yusuf Kabadayi, gekommen aus der U23 des FC Bayern, feierte sein Debüt.

Die Braunschweiger verteidigten die knappe Führung mit allen Mitteln – schon früh in der zweiten Hälfte spielten sie auf Zeit, blieben bei Verletzungspausen lange liegen, sie setzten auf hohes Pressing, um die Schalker schon im Spielaufbau zu stören. Das Spiel entwickelte sich in der Schlussphase zu einem Schlagabtausch – mit Chancen auf beiden Seiten. Die erste hatte der Braunschweiger Rayan Philippe, der an Marius Müller scheiterte (78.). Fünf Minuten später köpfte S04-Kapitän Terodde aufs Tor, Torwart Ron Hoffmann lenkte zur Ecke.

Als die sieben Minuten lange Nachspielzeit begann, hatte Schalke aber nichts mehr zuzusetzen. Dominick Drexler hatte sich bei einem Sprint verletzt – der dritte Schalker in diesem Spiel – und humpelte vom Platz. Kurz danach sah Braunschweigs Brian Behrendt Gelb-Rot. Trotzdem brachten die Gastgeber das Spiel über die Zeit und feierten den Sieg überschwänglich.

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